Zitate zur Geschichte von Sabbat/Sonntag
GREGOR I. gegen die sabbathaltenden Christen Roms (602 n.C.)
“Gregor, Knecht der Knechte Gottes, seinen geliebtesten Söhnen, den Bürgern von Rom (602): Ich habe vernommen, daß einige schlecht gesinnte Leute unter euch falsche und glaubenswidrige Lehren ausgestreut haben, und daß dieselben jede Arbeit am Sabbat verbieten. Wie soll ich diese anders nennen als Prediger des Antichristen? Wenn dieser kommt, so wird er sowohl den Sabbat als den Sonntag als Ruhetag begehen lassen. Denn da er vorgibt, er werde nach seinem Tode aufer stehen, so will er, daß man den Sonntag in Ehren halte; und weil er das Volk zu jüdischen Gebräuchen zwingt, will er auch die Sabbatfeier, um die äußeren Vorschriften des Gesetzes wieder zur Geltung und die ungläubigen Juden auf seine Seite zu bringen.”
Gregor der Große, Ausgewählte Schriften, II, Bibliothek der Kirchenväter, Bd. 27, zit. nach: Walter Eberhardt, “Wege und Irrwege der Christenheit von der Urgemeinde bis zur Vorreformation”, Berlin 1968, S.333.
DAS SONNTAGSGESETZ VOM 7. März 321
“Alle Richter und Bewohner der Städte, auch die Ausübung aller Gewerbe sollen am ehrwürdigen Tage der Sonne ruhen. Dennoch dürfen die Landleute den Ackerbau frei und ungehindert betreiben, zumal es sich häufig trifft, daß an keinem andren Tage das Getreide den Furchen oder die Weinstöcke den Gruben so passend anvertraut werden können, damit nicht der Vorteil, den die himmlische Vorsehung zugestanden hat mit der Gelegenheit einer so kurzen Zeitspanne verloren gehe. Gegeben am 7. März, Krispus und Konstantin zum zweiten Male Consuln, 321.”
Corpus Juris Civilis, II, Codex Justinianus, III, 12, 2, herausgegeben von Dr. Otto, Leipzig 1832; zit. nach: Walter Eberhardt, “Wege und Irrwege der Christenheit von der Urgemeinde bis zur Vorreformation”, Berlin 1968, S.304.