„Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat «Lust» nennst und den heiligen Tag des HERRN »Geehrt«; wenn du ihn dadurch ehrst, daß du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest, dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund hat’s geredet.“ Jesaja 58.13-14
1. Der Sabbat ist ein Festtag, ein Tag der Freude, der Familie, der Gemeinschaft. Er ist keine bittere, langweilige “Pflichtveranstaltung”, die man möglichst bald abhaken möchte.
2. Der Sabbat will uns nicht beengen, sondern befreien. Mit ihm will uns Gott Zeit schenken für ihn, für unsere Familien und Freunde; für Gemeinschaft mit anderen Christen, für Liebesdienste am Menschen.
In Jesaja 58.6-11 werden Beispiele aufgezählt, die zu tun am Sabbat im Sinne Gottes sind.
3. Der Sabbat soll uns von dem Druck und der Belastung unserer täglichen Aufgaben befreien, so dass wir Zeit und Muße haben, den Blick nach oben zu wenden, zu Gott und zur Seite, zu unseren Mitmenschen. Wir dürfen ohne schlechtes Gewissen einen ganzen Tag abspannen vom Stress der Woche, können Abstand gewinnen von unseren Aufgaben, um am Sonntag dann wieder frisch und erholt ans Werk zu gehen. Der Sabbat ist wie ein wöchentlicher Miniurlaub, der verhindern kann, dass wir ausbrennen und ausgelaugt werden durch die vielen Pflichten, Termine und Belastungen.
Wir brauchen und sollen uns an diesem Tag keine Sorgen machen um unsere Geschäfte und Arbeit; wir sollen bewußt loslassen und uns den wesentlichen Aspekten des Lebens zuwenden, die im Getriebe des Alltags schnell aus den Augen verloren werden können.
4. Der Sabbat soll kein Fasttag sein, sondern im Gegenteil – ein besonderer Tag, auch was das Essen angeht. Man kann die Mahlzeiten in Ruhe und in Gemeinschaft einnehmen, was unter der Woche für viele nicht möglich ist. Auch das Essen selber kann und soll ruhig etwas Besonderes, Leckeres sein, was man nicht jeden Tag bekommt. Der Tag soll im besten Sinne exklusiv sein, auch in diesem Bereich.
5. Der Sabbat soll uns nicht nur Zeit füreinander, sondern auch für die Pflege der Beziehung mit Gott schenken. Das Lesen in der Bibel, Zeit für Gebet und für die Gemeinschaft mit anderen Christen ist ein wesentlicher Aspekt dieses Tages. Jesaja sagt, dass wir durch eine Sabbatheiligung im Sinne der Bibel unsere „Lust am Herrn“ haben werden (Jesaja 58.14). Liebe, Vertrauen und Gehorsam zu Gott werden wachsen, weil wir an dem Tag, den er schon bei der Schöpfung der Welt bestimmt hat, Zeit mit ihm verbringen und ihn besser kennenlernen können.
6. Den Sabbat kann man letzten Endes nicht theoretisch erfassen: man muß ihn bewußt erleben, sich auf dieses Wagnis einlassen. Erst dann wird man wirklich den Segen verspüren, den Gott auf diesen Tag gelegt hat. Und dieser Segen ist es auch wert, dass man um des Sabbats willen nicht mehr in den gewohnten, ausgetretenen Bahnen seines Leben läuft, sondern zuweilen auch gegen den Strom schwimmt.
7. Shabbat Shalom, der uralte Gruß der Juden, den sie sich am Sabbat zusprechen, meint mehr als Ruhe im Sinne von Ausruhen. Er meint tiefsten innneren Frieden, Wohlbefinden, Ganzsein. Das wünscht uns Gott, und dass will er uns u.a. auch mit dem Sabbat schenken.
Tina Eißner