Gottes Gesetz

Einleitung
Wenn man Gott als Schöpfer und Beherrscher des Weltalls, wie ihn die Bibel präsentiert, als Prämisse zugrundlegt, dann ergibt sich daraus, dass er als Souverän auch Gesetze braucht. Die Bibel präsentiert an verschiedenen Stellen Gesetzte Gottes, die verschiedene Reichweiten hatten und auch unterschiedliche Gültigkeiten. Da Gott in der Bibel auch als Richter dargestellt wird, ist die Existenz eines gültigen Gesetzes, nachdem Angeklagte beurteilt werden, noch dringlicher, da man sonst dem Herrscher des Universums eine willkürliche und gesetzlose Regierung unterstellen müsste.

Jeder Rechtsstaat definiert sich darüber, dass es ein geschriebenes, für alle verbindliches Gesetz gibt, in das jeder, der es möchte, Einsicht haben kann, und das niemanden benach- oder bevorteilt. Im Gegensatz zu absolutistischen Regierungen, die in der Vergangenheit, gerade während der Aufklärung, von verschiedenen Menschen, vor allem auch Philosophen, auch ungerecht und willkürlich verurteilt wurden, ist die Existenz eines Gesetzes, dass alle gleich behandelt und nicht „die Person ansieht“, ein Merkmal einer gerechten Regierung.

So darf es nicht verwundern, wenn in der Bibel Gott als Herrscher und Richter des Universums den Menschen Gesetzte vorlegt, nach denen er seine „Untertanen“ richten wird. Die Existenz dieser Gesetze ist, wie eben dargelegt, aus rein menschlicher Perspektive, nichts Negatives, sondern eher etwas Positives, das „Rechtssicherheit“ gibt.

Nun zu den Definitionen: Gesetzlosigkeit wird in der Bibel als Sünde bezeichnet. Gott zu unterstellen, er hätte kein gültiges Gesetz, während er aber Herrscher und Richter ist, hieße, ihm Gesetzlosigkeit, also Sünde zu unterstellen. Aber Gott wird in der Bibel als heilig bezeichnet, als gut und gerecht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Gott ein Gesetz haben muss, nachdem er als Richter der Welt die Menschen richtet. Wo findet man nun das Gesetz, nachdem Gott die Menschen richtet?

In der Bibel ist von verschiedenen Gesetzen die Rede. Es gibt das Gesetz, dass Gott im 2. Mosebuch dem Volk Israel übergibt. Ein Teil dieses Gesetzes besteht nun aus ganz bestimmten Rechtsbestimmungen, die das Zusammenleben der Israeliten regeln sollen. So werden da Bestimmungen für das Zusammenleben (2 Mo 23,1-9), die Rechte und Pflichten der Einheimischen, Fremden (2 Mo 22,2-26) und auch der Sklaven sowie Strafen bspw. für Mord und Körperverletzung (2 Mo 21,12-27), Diebstahl (2 Mo 22,1-14), Götzendienst (2 Mo 22,19), Ehebruch, Zauberei (2 Mo 22, 17), Lästern der Eltern, Blasphemie, Töten/Stehlen von Tieren und Tod durch Tiere (2 Mo 21, 28-37) festgelegt. Auch zeremonielle Vorschriften werden definiert (2 Mo 20,24-26; 2 Mo 23,14-18; 2 Mo 25-30; 2 Mo 37-40; 4 Mo 9,1-14, etc.). Aber diese Regelungen sind nur gültig

Da in der Bibel die Sünde das größte Problem der Menschen ist, Ohne Gesetz gäbe es kein Gericht, da es keine Norm gäbe. Durch das Gesetz wird gesagt, was Sünde ist.
Jak 2,10 Die Übertretung des Gesetzes ist Sünde und Unrecht (1 Joh 3,4 )
Mt 7,21 Gehorsam ist die Voraussetzung für den Eingang ins Reich Gottes.

I. Die Unveränderlichkeit Gottes
Ps 89,35 Gott ist unveränderlich, weil er über Zeit und Raum steht. Daher sind seine Anweisungen, Gesetze, auch unveränderlich.
2 Mo 20,1-7 Es sind die einzigen Worte, die Gott selbst geschrieben hat (2. Mose 31,18; 32,15.16; 34,28), das kennzeichnet ihre besondere Stellung.

II. Jesu Stellung zum Gesetz
Zur Zeit Jesu verdunkelte eine unübersehbare Vielfalt von Geboten den eigentlichen Sinn des Gotteswillens:
Gesetz Gottes – Mischna – Gemara (die beiden letzeren der Talmud).
Daher: Matth. 19,18 „welche Gebote?“- Matth. 22,36 „das größte Gebot“.
Den Gegensatz zwischen jüdischer Tradition und dem göttlichen Gesetz bekämpfte Jesus: Mk 7,1-3
Jesu Kampf gegen den Unterschied zwischen Reden und Tun: Matth. 23,1-5.
Er durchbrach die Einengung des Gesetzes durch die Juden und zeigte eine andere Art z.B. der Sabbatfeier:
Mk 2,23ff Ähren ausraufen (Hunger),
Mk 3,1-6 am Sabbat Gutes tun,
Luk. 14,1-6 Habgier der Pharisäer.
Matt 6,1-18: Er brachte eine ehrlichere Art von Wohltaten, Fasten und Beten.
Matt 5,17.18. Seine Auffassung vom Gesetz: Es darf nichts verändert werden.

III. Das Wesen des Gesetzes
Röm. 7,12 (NT 185) Es ist heilig, recht und gut.
Ps. 119,142 (AT 614) Es ist Wahrheit und vollkommen.
Röm. 7,7 (NT 185) Es ist keine Sünde.
Jak. 2,10 (NT 284) Es muß ganz gehalten werden.

IV. Der Sinn des Gesetzes
Röm. 3,20 (NT 182) Es dient der Erkenntnis der Sünde.
Jak. 1,23.24 (NT 283) Es ist wie ein Spiegel: Es zeigt die Notwenigkeit der Reinigung.

V. Gesetz und Glauben
Röm. 3,28; Gal. 2,16 Das Halten des Gesetzes macht aber nicht gerecht, sondern zeigt nur die Verpflichtung an. Wir bleiben immer noch Sünder.
Röm. 3,31. Das Gesetz wird aber durch den Glauben nicht aufgehoben, sondern seine Funktion wird deutlich.
Gal. 6,15; 5,6; 1. Kor. 7,19 Eine neue Kreatur, ein tätiger Glaube, macht sich im Gehorsam bemerkbar
1. Joh. 5,3 Der Grund zum Gehorsam aber muß die Liebe sein.
Jak. 2,17 Ein lebendiger Glaube zeigt sich in Werken des Glaubens – d.h. im Gehorsam.

nach einem Skript von Kris L.

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