Kommentar Eph 2, 15

… indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, …

Epheser 2,15 (Schlachter 2000)

Wir befinden uns hier in Ephesus in Kleinasien in einer ähnlichen Situation wie in Galatien. Es gibt Uneinigkeit in der Gemeinde zwischen den Judenchristen und den Heidenchristen. Beachte, wie Paulus den Brief beginnt: „Lobpreis Gottes für die Erlösung durch Christus“ (Eph 1,3–14). Dann kommt ein „Gebet um Erkenntnis der Herrlichkeit Christi“. (Eph 1,15–23) Paulus beschreibt dann „das neue Leben als Geschenk der Gnade“. Alle diese einleitenden Worte sollten dazu beitragen, dass die Einheit in der Gemeinde in Christus und seiner Gnade zu finden ist, und nicht in unseren eigenen Bestrebungen, weiterhin das Zeremonialgesetz und alle Traditionen und Regeln zu erfüllen und in der gegenseitigen Beurteilung, ob alles richtig getan wurde. Nicht die Regeln und die Gesetze und Gebote des Zeremonialgesetzes bringen Einheit zwischen den beiden Gruppen in der Gemeinde, sondern, dass wir in Christus neue Menschen geworden sind und in Christus unsere Einheit sehen. Alle waren Sünder und alle wurden gleichermaßen mit Gott versöhnt durch Christus. Deshalb sind alle Mitbürger im Reich Gottes und nicht nur Gäste oder Fremdlinge (V. 19) Beachte bitte auch den folgenden Satz, was die Grundlage unseres Glaubens ist: „erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, …“. Hier haben wir sowohl das Alte Testament als auch das Neue Testament, das es zur Zeit der Apostel noch nicht gab, klar hervorgehoben.

Somit geht es hier nicht um die Abschaffung des Moralgesetzes, der Zehn Gebote, sondern um die Negierung der Möglichkeit, mittels Eigenleistungen, selbst sehr religiösen Eigenleistungen, die Erlösung auch nur stückweise zu verdienen.

Autor: Dr. theol. Richard Müller (http://www.luxlucet.dk/). Infos über Dr. Müller finden Sie hier.

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